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Hallo ihr,
uns erreichte eine Mail mit ganz vielen Fragen. Ich antworte mit Hilfe von Herby hier im Forum darauf, weil ich denke dass diese und ähnliche Fragen noch öfter kommen. Ich gehe mal davon aus dass das OK ist.
Man braucht die Kuhglocken aus vielen Gründen. Einmal, damit man hören kann wo sie sind, immerhin sind die Berge doch ziemlich unübersichtlich. Dann kann man an Hand der Glocke hören was mit den Kühen los ist, ob sie aufgeregt sind, ob etwas passiert ist, ob sie Hilfe brauchen etc. Man hört ob sie schlafen, ob sie wiederkäuen, überhaupt hört man ganz viel, weil der Rhythmus der Glocken sich verändert wenn sich die Tiere anders bewegen.
Dann brauchen die Kühe die Glocken auch untereinander. Wenn alle Kühe einer Herde Glocken haben, dann hören die Kühe wenn etwas passiert. Sie schlafen dann ruhiger, weil sie sich auf den Klang der Glocken verlassen. Bei Kuhherden mit Glocken ist der Anteil der schlafenden Kühe viel höher, als bei Herden ohne Glocken. "Wächterinnen" gibt es aber immer. Auch rufen sich Kühe mit Hilfe der Glocken, wenn zum Beispiel eine Kuh eine gute Futterstelle gefunden hat. Hier wird eher akzeptiert wenn die Kühe sich durch lautes "muh" gegenseitig rufen. Sonderlich viel leiser ist das aber auch nicht.
Herby sagt, er kennt keine Gegenden in denen Kühe keine Glocken tragen, aber er weiss nicht ob sich da etwas in den letzten Jahren verändert hat. Keine Glocken gibt es in Gegenden, wo es irgend wen gibt, der gegen die Glocken klagt und damit durchkommt, da ist die Schweiz nicht viel anders als Deutschland, wobei in der Schweiz nicht so viel gegen Glocken geklagt wird wie hier. Die Kuhglocken gehören einfach zur Sicherheit der Kühe mit dazu und bestimmen das Landbild. Da kommt man mit Klagen nicht so gut durch wie hier.
Klar ist der Klang der Glocke wichtig. Stell dir mal vor die klängen alle wie Deckel auf Topf, das hält ja keiner aus.
Glocken haben unterschiedliche Töne und man versucht innerhalb einer Herde die Töne aufeinander abzustimmen. Jede Kuh hat ihre Glocke, die wird zum Alpaufzug vielleicht mal durch eine besondere Glocke ausgetauscht, aber sonst hat die Kuh ihre Glocke ein Leben lang. Auf der Alp sind die Herden ja zusammengewürfelt, also sind die Glocken auch weniger aufeinander abgestimmt, aber letztendlich passt es halt doch wieder zusammen. Übrigens kann man durch den unterschiedlichen Klang der Glocken auch die einzelnen Kühe voneinander unterscheiden.
Klar haben sich Glocken im Laufe der Zeit verändert. Je nach Region. In Thüringen und Sachsen hatten Glocken zum Beispiel nie Lederriemen, sondern Holzbügel. Und wie lange es Glocken gibt... vermutlich seit man Metall verarbeiten kann und Kühe hält. Darüber könnte ich mal genauer recherchieren, aber Glocken an Kühen sind schon so alt wie Methusalem.
Gefahren gibt es eine ganze Menge. Angefangen von Schlangenbissen, Abstürze, Einbrüche, Hetzjagden durch Fahrradfahrer oder freilaufende Hunde von Spaziergängern, Verletzungen aller Art. Und Krankheiten können die Kühe in den Bergen genauso bekommen, wie im Tal auch. Wobei man mit kranken oder schwachen Tieren nicht auf eine Alp geht. Aber dass unwissentlich eine kranke Kuh mit hoch geht die oben dann andere Kühe ansteckt, das kann schon mal passieren. Aber wenn mit einer Kuh etwas nicht stimmt, hört man das wieder am Klang der Glocken.
Auf dem Hof in Halsbrücke wären Glocken auch sehr praktisch gewesen, weil die Wiesen von Wald umgeben und nicht sehr übersichtlich sind. Mehr als einmal haben wir im Nebel Kühe nicht gesehen und wären glücklich über Glocken gewesen. Aber hier nimmt man lieber Gebrüll von Kühen in Kauf.
Alles klar?
Liebe Grüsse
Lotti
uns erreichte eine Mail mit ganz vielen Fragen. Ich antworte mit Hilfe von Herby hier im Forum darauf, weil ich denke dass diese und ähnliche Fragen noch öfter kommen. Ich gehe mal davon aus dass das OK ist.
Zitat von Tanja Mich würde mal alles zum Thema Kuhglocke interessieren. Warum braucht man sie? Hat jede Kuh eine Glocke auf der Alm oder nur in bestimmten Gegenden? Ist der Klang der Glocke wichtig? Hat sich in der Form der Glocke im Lauf der Geschichte etwas verändert? Seit wann gibt es Kuhglocken überhaupt? Welche Gefahren bestehen für Kühe auf der Alm? Welche Krankheiten können Sie
bekommen?
Man braucht die Kuhglocken aus vielen Gründen. Einmal, damit man hören kann wo sie sind, immerhin sind die Berge doch ziemlich unübersichtlich. Dann kann man an Hand der Glocke hören was mit den Kühen los ist, ob sie aufgeregt sind, ob etwas passiert ist, ob sie Hilfe brauchen etc. Man hört ob sie schlafen, ob sie wiederkäuen, überhaupt hört man ganz viel, weil der Rhythmus der Glocken sich verändert wenn sich die Tiere anders bewegen.
Dann brauchen die Kühe die Glocken auch untereinander. Wenn alle Kühe einer Herde Glocken haben, dann hören die Kühe wenn etwas passiert. Sie schlafen dann ruhiger, weil sie sich auf den Klang der Glocken verlassen. Bei Kuhherden mit Glocken ist der Anteil der schlafenden Kühe viel höher, als bei Herden ohne Glocken. "Wächterinnen" gibt es aber immer. Auch rufen sich Kühe mit Hilfe der Glocken, wenn zum Beispiel eine Kuh eine gute Futterstelle gefunden hat. Hier wird eher akzeptiert wenn die Kühe sich durch lautes "muh" gegenseitig rufen. Sonderlich viel leiser ist das aber auch nicht.
Herby sagt, er kennt keine Gegenden in denen Kühe keine Glocken tragen, aber er weiss nicht ob sich da etwas in den letzten Jahren verändert hat. Keine Glocken gibt es in Gegenden, wo es irgend wen gibt, der gegen die Glocken klagt und damit durchkommt, da ist die Schweiz nicht viel anders als Deutschland, wobei in der Schweiz nicht so viel gegen Glocken geklagt wird wie hier. Die Kuhglocken gehören einfach zur Sicherheit der Kühe mit dazu und bestimmen das Landbild. Da kommt man mit Klagen nicht so gut durch wie hier.
Klar ist der Klang der Glocke wichtig. Stell dir mal vor die klängen alle wie Deckel auf Topf, das hält ja keiner aus.
Glocken haben unterschiedliche Töne und man versucht innerhalb einer Herde die Töne aufeinander abzustimmen. Jede Kuh hat ihre Glocke, die wird zum Alpaufzug vielleicht mal durch eine besondere Glocke ausgetauscht, aber sonst hat die Kuh ihre Glocke ein Leben lang. Auf der Alp sind die Herden ja zusammengewürfelt, also sind die Glocken auch weniger aufeinander abgestimmt, aber letztendlich passt es halt doch wieder zusammen. Übrigens kann man durch den unterschiedlichen Klang der Glocken auch die einzelnen Kühe voneinander unterscheiden.Klar haben sich Glocken im Laufe der Zeit verändert. Je nach Region. In Thüringen und Sachsen hatten Glocken zum Beispiel nie Lederriemen, sondern Holzbügel. Und wie lange es Glocken gibt... vermutlich seit man Metall verarbeiten kann und Kühe hält. Darüber könnte ich mal genauer recherchieren, aber Glocken an Kühen sind schon so alt wie Methusalem.
Gefahren gibt es eine ganze Menge. Angefangen von Schlangenbissen, Abstürze, Einbrüche, Hetzjagden durch Fahrradfahrer oder freilaufende Hunde von Spaziergängern, Verletzungen aller Art. Und Krankheiten können die Kühe in den Bergen genauso bekommen, wie im Tal auch. Wobei man mit kranken oder schwachen Tieren nicht auf eine Alp geht. Aber dass unwissentlich eine kranke Kuh mit hoch geht die oben dann andere Kühe ansteckt, das kann schon mal passieren. Aber wenn mit einer Kuh etwas nicht stimmt, hört man das wieder am Klang der Glocken.
Auf dem Hof in Halsbrücke wären Glocken auch sehr praktisch gewesen, weil die Wiesen von Wald umgeben und nicht sehr übersichtlich sind. Mehr als einmal haben wir im Nebel Kühe nicht gesehen und wären glücklich über Glocken gewesen. Aber hier nimmt man lieber Gebrüll von Kühen in Kauf.
Alles klar?
Liebe Grüsse
Lotti